Überblick
Österreich hat im EU-Vergleich eine der geringsten Jugendarbeitslosenquoten − 10,3% im
Vergleich zum Schnitt der EU 25 von 18,5% und der EU 15 von 16,7% (2005). Niedriger ist die
Arbeitslosigkeit von 15- bis 24-Jährigen nur noch in den Niederlanden mit 8,2%. Auch die Einbindung
der Jugend ins Erwerbsleben ist überdurchschnittlich gut. Mit einer Beschäftigungsquote
von 53,1% liegt Österreichs Jugend deutlich über dem Schnitt der EU 25 von 36,8% und
der EU 15 von 39,8%. Soll man aus diesem Datenvergleich schließen, dass Österreichs Jugend
keine Probleme am Arbeitsmarkt hat?
Beleibe nicht! Die Daten sagen nichts darüber aus, welcher Art die Beschäftigung der Jugend
ist; ob es sich um gut bezahlte Jobs handelt, die eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung
sicherstellen, ob es eine duale Ausbildung ist, in der man nach der Ausbildung gute
Weiterbeschäftigungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten hat, oder ob es sich um prekäre Beschäftigungsformen
handelt, die weder eine längerfristige Beschäftigungs- und Einkommenssicherheit
garantieren noch Weiterbildungschancen eröffnen, die in der finanziellen Reichweite
der Jugend liegen.
Um diese Fragen beantworten zu können, muss tiefer geschürft werden. Einerseits ist auf die
Beschäftigungsformen der Jugendlichen einzugehen, andererseits auf die Einkommenschancen
und die sozialversicherungsrechtliche Absicherung.