Überblick
Aus der Einleitung: "Die Ausgangslage ist bekannt: 15- bis 19-Jährige mit Migrationshintergrund befinden sich am Arbeitsmarkt in einer prekären Lage: Nach der Pflichtschule, die etwas später als im Durchschnitt beendet wird, absolvieren rund 14.000 keine weitere betriebliche oder schulische Ausbildung - das Risiko dafür ist mehr als dreimal so hoch wie bei anderen Gleichaltrigen (18 zu fünf Prozent). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich allerdings - für manche vielleicht unerwartet - bewusst nicht mit dem Ausmaß dieser und möglicher weiterer Unterschiede von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, denn Beiträge, die den öffentlichen Diskurs mit immer aufs Neue bestätigten Informationen über die Defizite von Zugewanderten und ihrer Kinder versorgen, gibt es mehr als genug. Vielmehr soll einer Frage nachgegangen werden, aus deren Beantwortung die Hauptstoßrichtung weiterer arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für die Zielgruppe der PflichtschulabgängerInnen ohne weitere Ausbildung (ob nun mit oder ohne Migrationshintergrund) ableitbar ist, nämlich: Inwiefern liegt hier überhaupt ein Bildungsversagen dieser Jugendlichen vor, das auf deren abstrakten Migrationshintergrund zurückgeführt werden kann, und nicht vielmehr ein Versagen des Bildungssystems selbst, samt seiner angrenzenden Institutionen. (...)"