Überblick
Im Zuge der seit den späten 1990er Jahren evidenten Knappheit offener Lehrstellen ist auch die Diskussion über die erforderlichen und vorhandenen Einstiegsqualifikationen der Lehrstellensuchenden zusätzlich stimuliert worden. Die Diskussion über Einstiegsqualifikationen hat auch deswegen an Brisanz gewonnen, weil die Qualifikationsanforderungen von zwei Seiten unter Druck stehen: Einem zunehmend steigenden Qualifikationsbedarf in vielen Berufen - nicht zuletzt ausgelöst durch eine rasante technologische Entwicklung - stehen als Folge der gesamtgesellschaftlichen Bildungsexpansion BewerberInnen gegenüber, die sich stärker aus Jugendlichen mit schlechten schulischen Leistungen rekrutieren, welche früher zu einem wesentlich größeren Teil ihre Berufslaufbahn noch ohne Berufsausbildung - d.h. in Hilfstätigkeiten - begannen. So erfreulich diese Bildungsexpansion aus gesellschaftlicher, bildungs- und wohl auch wirtschaftspolitischer Perspektive zu beurteilen ist, so hat sie doch das Teilsystem "Lehre" vor neue Herausforderungen gestellt. Die Studie versucht nun der Diskussion über Einstiegsqualifikationen einen empirischen Impuls zu geben, wobei insbes. den konkreten Anforderungen der Lehrbetriebe besonderes Augenmerk geschenkt wird. U.a. werden analysiert: die Wichtigkeit bestimmter Qualifikationen, die Zufriedenheit mit den vorhandenen Qualifikationen, Wege der Lehrlingsssuche und -auswahl, Bewertung von Bewerbungsstrategien sowie von schulischen bzw. beruflichen Vorerfahrungen.