Überblick
Evaluationen im Feld der beruflichen (Re-)Integration von Menschen konzentrieren sich zumeist auf den Aspekt des Vermittlungserfolges. Integration wird als Maßnahmeneffekt entworfen. Beurteilt werden Integrationsquoten, so vor allem, welche TeilnehmerInnen-Quoten hinsichtlich derVermittlung in ein Beschäftigungsverhältnis erreicht undwie erfolgreichTrainingsteilnehmerInnen (TMA = TrainingsmitarbeiterInnen) (re-)integriert werden. Entgegen der vorherrschenden Evaluationspraxis in diesem Feld mit einer Maßnahmenperspektive wählt diese Evaluation eines Arbeitstrainingszentrums (ATZ) mit einer Biographieperspektive einen alternativen Ansatz: Es wird gefragt, wie die betroffenen Menschen ihre Teilnahme am Arbeitstraining in ihre Biographie integrieren. Die Forschungslage weist für Beschäftigungsmaßnahmen ein zwar uneinheitliches Bild auf, doch kann für spezifische Zielgruppen und Rahmenbedingungen eine positive Bilanz - hinsichtlich der traditionellen Kennzahlen - gezogen werden. Geht man davon aus, dass die Befundlage zu Trainings- und Beschäftigungsmaßnahmen ein perpetuiertes Legitimieren derselben unnötig werden lässt, so eröffnet dies für Evaluationen neue Perspektiven: Alternative und - zu existierenden Untersuchungen, Monitoring-Daten und Dokumentationen - komplementäre Fragen können aufgeworfenwerden. Die vorliegende Evaluation akzentuiert Fragen der Stabilisierung und dieBedeutung vonÜbergängen von und in dieTrainingsteilnahme im Rahmen der individuellen Biographien.