Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der arbeitslosen Akademiker vervierfacht. Die Chance, nach dem Examen einen Job zu finden, wird zusehends schlechter. Folge: Unter den Studenten wächst die Resignation, Hochschulabsolventen müssen sich künftig mit geringer qualifizierten und schlechter bezahlten Stellen begnügen. Einst gingen sie auf die Straße, um zu Zehntausenden gegen die Amerikaner in Vietnam oder den Schah von Persien zu protestieren. Heute lassen sich die Studenten von einer Protestbewegung faszinieren, die das Nichtstun, die Verweigerung zum Programm erhoben hat: 30 000 "Freaks, Freunde und Genossen" trafen sich Ende Januar in der Technischen Universität Berlin zum ersten bundesweiten "Tunix"-Kongreß. Ihr Motto: "Uns langt's jetzt hier -- wir hauen alle ab zum Strand von Tunix!" Ein Jahrzehnt nach der Studentenrevolte ist an Deutschlands Hochschulen, einst Zentren politischer Unruhe, Apathie oder trotzige Resignation eingekehrt. "Die berufliche und pelitische Perspektivlosigkeit", erkannte der Berliner Assistenzprofessor Peter Grottian, treibt die Hochschüler zu einer "Piepegal- und Ausstiegsmentalität". Vor wenigen Jahren konnten selbst linke Systemveränderer ihr Examen noch als Ticket für den "langen Marsch durch die Institutionen" nutzen. (...)"