Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Anders als die amtliche Statistik berechnet das IAB auf der Angebotsseite des Arbeitsmarktes ein Erwerbspersonenpotential, d.h. neben Erwerbstätigen und registrierten Arbeitslosen (Erwerbspersonen der amtlichen Statistik) wird in die Arbeitsmarktbilanz eine sog. Stille Reserve mit einbezogen. Das Erwerbspersonenpotential ist definiert als die Gesamtzahl der bei Hochkonjunktur am Arbeitsmarkt Arbeit nachfragenden Personen. Die Stille Reserve ist der Teil des Erwerbspersonenpotentials, der statistisch auf dem „offiziellen“ Arbeitsmarkt nicht erfaßt wird. Dabei läßt sich ein aktiver und ein passiver Teil der Stillen Reserve unterscheiden. Ferner ist ggf. nach der Fristigkeit der Verfügbarkeit bzw. Aktivierbarkeit der Stillen Reserve zu differenzieren, da bei schlechter Arbeitsmarktlage Erwerbspersonen z.B. vorzeitig auf Dauer aus dem Erwerbsleben ausscheiden und demzufolge auch bei einer schnellen Besserung der Arbeitsmarktlage erst bei den nachfolgenden Jahrgängen wieder mit einer höheren Erwerbsbeteiligung zu rechnen wäre. Das Problem der Quantifizierung der Stillen Reserve geht das IAB primär mit Hilfe regressionstechnischer Verfahren und ergänzend durch Befragungen an. Zur besseren Strukturierung der Stillen Reserve wird arbeitsmarktbedingtes vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben in seiner quantitativen Bedeutung abgeschätzt. (...)"