Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Das berühmte Postulat der Frauenbewegung: ?Das Private ist politisch? - zunächst auf die Erweiterung des Horizonts der politisch Aktiven gerichtet - hat auch die Ansätze und Methoden der Frauenforschung in Deutschland nachhaltig beeinflusst. Dies gilt besonders für die Untersuchung der Frauenarbeit und der Arbeitsmarktlage von Frauen: dabei wird die Spaltung der Gesellschaft in öffentliche und private Sektoren, die sich in Methodologie und Theorie des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen mainstream spiegelt, problematisiert. Bei der Untersuchung der Arbeitsmarktsituation von Frauen müssen die politischen, institutionellen und subjektiven Bedingungen von Ehe, Familiengründung, Kinderbetreuung und familialer Lebensführung einbezogen werden; dieser Forderung würden sich nach etwa zwanzig Jahren Frauenforschung in der Bundesrepublik wohl alle beteiligten Soziologinnen wie Ökonominnen anschließen. Seitdem die Frauenarbeit in den Blick von Sozial- und Wirtschaftswissenschaften kommt, wird die Beziehung von Familie und Erwerbsarbeit im Leben von Frauen als ein Spannungsverhältnis wahrgenommen. Die Konzentration der Frauen in bestimmten Branchen und Berufsfeldern, in den unteren Einkommensgruppen und schlecht gesicherten Erwerbsformen, ihr weitgehender Ausschluss aus betrieblicher Weiterbildung und Aufstiegspositionen wird auf dieses Spannungsverhältnis zurückgeführt. (...)"