Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Die Mitte des 20. Jahrhunderts eignet sich besonders gut als Ausgangsbasis für eine langfristige Analyse der Leistungsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft, denn 1950 war das erste Friedensjahr, in dem wieder marktmäßige Rahmenbedingungen herrschten: Die Kriegsschäden waren im wesentlichen beseitigt, die vorhandenen Produktionskapazitäten wieder gut ausgelastet und die letzten Schwarzmärkte verschwunden. Von alldem jedoch abgesehen, empfiehlt sich ein Beginn mit 1950 auch deshalb, weil mit diesem Jahr in Österreich eine offizielle Volkseinkommensrechnung einsetzt. In den seither vergangenen fast fünf Jahrzehnten stiegen die produktive Leistung der österreichischen Wirtschaft und das durchschnittliche Wohlstandsniveau der Österreicher auf mehr als das Fünffache; damit ist ein Niveau erreicht worden, das für frühere Generationen unvorstellbar gewesen wäre: In weniger als einem halben Jahrhundert sind in Österreich die Realeinkommen doppelt so schnell gestiegen wie, gemessen am Lebensniveau von Taglöhnern, vorher in einem Vierteljahrtausend (von 1700 bis 1950). (Selbst in den 41/2 Jahrhunderten von 1500 bis 1950 stieg z. B. der Reallohn von Maurergesellen in Wien und Niederösterreich insgesamt um kaum 75%. Oder um bloß 0.12% p. a., im Vergleich zu 3.5% p. a. 1950/97.) (...)"