Überblick
Aus der Einleitung: "Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, Prädiktoren und Korrelate straffälligen Verhaltens im Bereich der Persönlichkeit sowohl auf pathologischer als auch auf normalpsychologischer
Ebene zu eruieren. Eine Vielzahl von Untersuchungen hat sich schon mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Die Befunde sind dabei nicht immer einheitlich, dennoch kann die Aussage getroffen werden, daß sich die Persönlichkeit eines Straftäters von der eines Menschen unterscheidet, der nie strafrechtlich in Erscheinung getreten ist (vgl. Kapitel 3 und 4). Eine strafrechtlich relevante Handlung zu begehen, bedeutet im Klartext, gegen vom Gesetzgeber definierte Normen zu verstoßen. Betrachtet man nun die im Gesetzestext beschriebenen möglichen Normverletzungen, bietet sich ein sehr breites Spektrum an Straftatbeständen, das von Bagatellkriminalität bis hin zu Schwerstverbrechen reicht. Eine alleinige Untersuchung von "Persönlichkeit und Straffälligkeit" kann vor diesem Hintergrund der Heterogenität der Straftaten und somit der Straftäter nicht gerecht werden. Die Ansätze in der kriminologisch-persönlichkeitspsychologischen Forschung zur differenzierten Betrachtung verschiedener Tätergruppen sind jedoch rar. Oftmals wird zur Gewinnung allgemeingültiger Aussagen dieser komplexe Sachverhalt simplifiziert. (...)"