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Vier Perspektiven zur Entstehung und Entwicklung der "Europäischen Beschäftigungspolitik"

Überblick

Mit den Vertragsänderungen des Amsterdamer Gipfels (1997) wurde die Beschäftigungspolitik offizieller Teil der Politik der EU. Mit ihr erhielten nicht nur europäische Institutionen Einfluss auf einen Politikbereich, der zuvor in nationaler Verantwortung lag, sondern mit der "offenen Methode der Koordinierung" wurde ein neues Politikinstrument eingeführt, das seither auch in anderen Politikbereichen Anwendung findet. Das vorliegende Papier möchte zeigen, welche Erklärungen verschiedene integrationstheoretische Ansätze für diese Entwicklung liefern können, indem vier Perspektiven miteinander verglichen werden: Institutionalistische politische Ökonomie, Neofunktionalismus, Intergouvernementalismus sowie der Governance-Ansatz. Diese sollen daraufhin geprüft werden, wie sie Ursprung, Form und Inhalt der Europäischen Beschäftigungspolitik jeweils erklären. Die oft unausgesprochen bleibende Entscheidung für einen theoretischen Ansatz hat weit gehende Folgen für das Verständnis europäischer Politik. Während Governance- Ansatz und Neofunktionalismus Politik als Antwort auf entstandene Probleme verstehen, betonen Intergouvernementalismus und politische Ökonomie Interessenkonflikte im Politikprozess. Auf Grundlage des vorgenommenen Vergleichs erweist sich die letztgenannte Sicht als überzeugender, und die mit ihr verbundenen Perspektiven besitzen eine höhere Erklärungskraft für die Europäische Beschäftigungspolitik.

Informationen

Titel:
Vier Perspektiven zur Entstehung und Entwicklung der "Europäischen Beschäftigungspolitik"
Autor_in:
Schäfer, Armin
Herausgeber_in:
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung
Gruppe/n:
Sonstiges
Ort:
Köln
Verlag:
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung
Erscheinungsjahr:
2002
Reihe:
MPIfG Discussion Paper 02 / 9

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