Zum Inhalt springen

Was heißt eigentlich "doing gender"?

Überblick

Aus der Einleitung zu diesem Aufsatz: "In diesem Aufsatz beschäftige ich mich mit einem Ansatz in der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung, der seit den siebziger Jahren eine Rolle spielt, dem aktionsorientierten Ansatz des "doing gender." Das ethnomethodologische Konzept des "doing gender" war und ist auch für die interaktionsanalytische Forschung zu Geschlechterverhältnissen in der Kommunikation folgenreich. Mit der Fokussierung von "doing" setzt es kulturelle Inszenierungspraktiken zentral, nicht biologische Gegebenheiten. Wie körperliche Materialität in diese Inszenierungspraktiken eingeht, ist im ethnomethodologischen Ansatz nicht geklärt. Wer sich mit "doing gender" beschäftigt, will beschreiben, wie sich Menschen performativ als männlich oder weiblich zu erkennen geben und mittels welcher Verfahren das so gestaltete kulturelle Geschlecht im Alltag relevant gesetzt wird. Mit der Betrachtung von "gender" als kommunikativer Performanz waren interaktionssoziologische und -linguistische Ansätze von Beginn an sehr weit entfernt von einer Essentialisierung von Geschlecht, wie sie z.B. in der französischen feministischen Theorie von Autorinnen wie Luce Irigaray (1980) betrieben wurde. Bis heute ist allerdings nicht ganz klar, welche Dimensionen des kommunikativen Handelns als "doing" gefasst werden sollen. (...)"

Informationen

Titel:
Was heißt eigentlich "doing gender"?
Untertitel:
Zu Interaktion und Geschlecht
Autor_in:
Kotthoff, Helga
Gruppe/n:
Sonstiges
Ort:
Wien
Erscheinungsjahr:
2002
Reihe:
in: Wiener Slawistischer Almanach, Sonderband 55, hrsg. von J. van Leeuwen-Turnovcová et al.

Downloads