Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "(...) Das hat sich nun fundamental geändert. Die strukturbestimmenden Betriebe sind unter dem Druck der Weltmärkte unrentabel geworden, verstaatlichte Werke, Organisationen und Banken wurden und werden privatisiert und von überregionalen Konzernen übernommen, politische Entscheidungen haben sich der Diktatur der Wirtschaftseffizienz unterworfen. Damit verschwindet eine Sicherheit des Wohlfahrtsstaates nach der anderen. Sie werden nun als Fehlentwicklungen diskreditiert und abgebaut. Menschen, die darauf gesetzt haben, mit ihrem erworbenen Wissen und im Vertrauen auf einen kontinuierlichen Aufstieg einen entsprechend sicheren Arbeitsplatz und später eine lebenssichernde Pension zu bekommen, erleben die Entwertung ihrer erworbenen Qualifikationen und ihres Lebenswerkes. Ihre Laufbahnen, Gewohnheiten und Gewissheiten sind erschüttert. Die wachsende Gefährdung des Mittelstandes, die immer größer werdende Schere zw. Arm und Reich, der Rückzug des Staates, die Zunahme informeller und unsicherer Arbeitsbedingungen, die Verschärfung der Konflikte um »Ausländer«, zunehmende Gewaltbereitschaft - das alles ist zugegen. Lokale Kulturen verlieren ihre Identität, Orte und soziale Räume werden an die Peripherie gedrängt. Unter den euphemistischen Begriffen Individualisierung, Flexibilisierung, Mobilität, Privatisierung verkommen tradierte Befindlichkeiten und Ordnungen, soziale Rechte werden ökonomischen Interessen angepasst. (...)"