Überblick
Gibt es eine neue Linie der Frankfurter Schule? Jürgen Habermas hat schon früh eine eigene Richtung der kritischen Theorie eingeschlagen, die sich insbesondere in seiner »Theorie des kommunikativen Handelns« ausdrückt. Dieses vielbeachtete Werk gründet gerade nicht auf dem, was für Adorno im Zentrum gestanden hatte, nämlich auf lebendiger Erfahrung, die zur Dechiffrierung der inneren Sinnzusammenhänge bzw. Strukturgesetze der Sachen selbst verhilft. Im Gegenteil: Habermas bleibt dem rationalistischen Erbe der Philosophie verhaftet; er geht immer schon von der Perspektive des rationalen Subjekts aus und versucht aus dieser seine Theorien zu entwickeln. Demgegenüber weist das interdisziplinär angelegte Werk des Frankfurter Soziologen Ulrich Oevermann.