Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Bei der Durchsicht erlebnispädagogischer Angebote kann man legitimerweise danach fragen, wie sehr sie romantischer Lagerfeueridylle nachhängen oder sich der modischen Eventkultur zurechnen lassen. Man kann auch - wie die VeranstalterInnen in ihrem Grußwort im Programmheft - der Frage nachgehen, "ob und wie die Erlebnispädagogik dazu beitragen kann, zivilgesellschaftliche Strukturen zu befördern, soziale Räume zu gestalten, Partizipationsprozesse anzustoßen, Bildungsoptionen und Autonomiepotentiale auch für benachteiligte soziale Gruppen zu eröffnen" (S. 4). Da all diese Stichworte in einer engen Verbindung zur Identitätsarbeit stehen, kann ich sie aufnehmen und in der Frage bündeln: Wie gelingt es Menschen heute ihre Identitätsarbeit zu bewältigen und welchen förderlichen Beitrag könnten dazu erlebnispädagogische Angebote leisten? Ich werde dabei im wesentlichen das Authentizitätsversprechen erlebnispädagogischer Projekte untersuchen, das sich auf die Einbeziehung sinnlich-körperlicher Erfahrungen bezieht. Auf Körper- und Leiberfahrungen komme ich wieder zurück. Zunächst ist aber die Frage zu stellen, was heute Identitätskonstruktionen zu leisten haben und welche Kompetenzen der Lebensbewältigung in einer Welt des globalisierten digitalen Kapitalismus erforderlich sind. (...)"