Überblick
"(...) Ausgehend von einer Explikation der Begriffe "Bildungsungleichheit", "soziale Benachteiligung" und "direkte schulische Benachteiligung" und einem theoretischen Modell zur Erklärung der Bildungsungleichheit werden in dem Beitrag die PISA2000-Daten reanalysiert. Drei Fragen werden behandelt: (a) Welcher Zusammenhang besteht zwischen alten und neuen sozialen Ungleichheitsdimensionen mit dem Besuch einer AHS-Oberstufe oder einer BHS? (b) Lassen sich die Zusammenhänge durch Unterschiede im kulturellen Kapital und in den erworbenen Kompetenzen erklären? (c) Berichten sozial benachteiligte SchülerInnen über ein schlechteres Lehrer-Schüler-Verhältnis und fühlen sie sich weniger wohl? Die Ergebnisse zeigen, dass auch bei Kontrolle von Kompetenzunterschieden und Unterschieden im kulturellen Kapital Bildungsungleichheiten nach sozialer Herkunft und Geschlecht bestehen bleiben. Empirisch nicht nachgewiesen werden kann, dass Bildungsungleichheit durch die Schule verursacht wird. Mitentscheidend ist auf jeden Fall die (frühe) familiäre Sozialisation sein. (...)"