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Bonus oder Bias? Mechanismen geschlechtsspezifischer Entlohnung

Überblick

In welchem Ausmaß ist das Lohngefälle zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern auf Produktivitätsunterschiede zurückzuführen? Welchen Anteil hat die Diskriminierung von Arbeitnehmerinnen und wie wirken sich betriebliche Merkmale auf die Lohnunterschiede aus? Diese Fragen untersuchen wir mit einem verbundenen Personen- und Betriebsdatensatz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung für das Jahr 2000 in Ost- und Westdeutschland. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich die Geschlechterzusammensetzung von Berufsgruppen in Betrieben (Jobzellen) auf die Lohnhöhe auswirkt. Um zwischen Ausstattungs- und Entlohnungseffekten trennen zu können, wird eine von Oaxaca und Blinder vorgeschlagene Zerlegung des Lohndifferentials vorgenommen. Wie sich zeigt, kann nur etwa ein Zehntel der Lohnlücke zwischen Frauen und Männern durch die Unterschiede im gemessenen Humankapitalbestand erklärt werden. Mit steigendem Frauenanteil in den Jobzellen sinken die Löhne, wobei die Lohnabschläge von Frauen höher ausfallen als die von Männern. Diskriminierung, so die Folgerung, greift insbesondere bei der geschlechtsbasierten Zuweisung von Arbeitsplätzen. Mit dem Vorhandensein von Betriebsräten steigen die Löhne, was vorrangig den beschäftigten Frauen zu Gute kommt.

Informationen

Titel:
Bonus oder Bias? Mechanismen geschlechtsspezifischer Entlohnung
Autor_in:
Achatz, Juliane; Gartner, Hermann; Glück, Timea; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit
Gruppe/n:
Sonstiges
Ort:
Nürnberg
Verlag:
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit
Erscheinungsjahr:
2004
Reihe:
IAB-Discussion Paper, No. 2/2004

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