Überblick
Dieser Aufsatz lässt sich von der These leiten, dass das Bourdieu´sche Habitus-Konzept eine Reihe von Anschlüssen in Form unerwähnter (sozial-, organisations-)psychologischen Aspekte aufweist. Das Habitus-Konzept scheint in hohem Maße anschlussfähig zu sein Theorien und Ansätze von Sozial- und Organisatiospsychologie zu sein, wenn ihr Grundanliegen mit der Absicht, wie denn eine praktische Handlung zu erklären sei, umschrieben werden kann. So werden in dem Beitrag sozialpsychologische Bereiche wie Kognition, Attribution, Reaktanz, Identität, Selbstwahrnehmung, Einstellungen und Verhalten auf ihre Bourdieu´schen Bezüge analysieren; organisationsspychologisch werden Anschlüsse bei den Themen Führung, organisationale Kultur, kollektive Identitäten, Bindung an Organisationen und organisationales Lernen aufgezeigt. Die Notwendigkeit, Bourdieus Beitrag zu einer vermehrt interdisziplinären Wissenschaftsauffassung innerhalb der Sozialwissenschaften zu erkennen und stärker zu berücksichtigen, markiert den Leitappell an den Leser.