Überblick
Zwei Themenkomplexe werden im migrationssoziologischen Zusammenhang immer wieder problematisiert : Phänomene der sozioökonomischen Exklusion (Ausschluss im Sinn von Ausgrenzung und Randständigkeit) und der soziokulturellen Integration von ZuwanderInnen. Diese stehen begrifflich in einem engen Wechselverhältnis, die genaue Form ihres Zusammenhangs wird aber ebenso selten thematisiert wie ihre gemeinsame Wurzel : die Gastarbeit der 1960 er- und 1970 er-Jahre. Am Beispiel von TürkInnen in Ternitz - einer altindustriellen Kleinstadt im südlichen Niederösterreich - sollen die Prozesse der Exklusion und Integration als Folgewirkungen der Arbeitsmigration beleuchtet werden. Beschrieben werden die intergenerationelle Entwicklung der Lebenslage, die Bildungsmobilität und die mit ihr verbundenen Interpretationsschwierigkeiten sowie die widersprüchliche Entwicklung des identifikativen Bezugs zur österreichischen Gesellschaft - so ist etwa die erste Generation dieser MigrantInnen deutlich stärker an österreichischer Politik interessiert als die Folgegenerationen. Abschließend wird gezeigt, wie sich Generationen-, Lebenslagen- und Periodeneffekte auswirken.