Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "(...) Bill Clinton hat uns nicht zu viel versprochen. In seiner State of the Union Address (1993) versprach er "the end of welfare as we know it?. Die 1990er Jahre brachten dann tatsächlich jenen neoliberalen "workfare state" hervor, der die entfremdete Lohnarbeit endgültig als Gegenleistung zu sozialer Integration heilig sprach. Die Frage Georg Vobruba´s, ob man auch essen dürfe, ohne vorher zu arbeiten, wurde neuerlich, diesmal allerdings ablehnend, beantwortet. Der Wohlfahrtsstaat der 1990er Jahre (wieder)entdeckte die "classes dangereuses", die gefährlichen sozialen Unterklassen. Man sprach wieder von einer "culture of poverty", einer Kultur der Armut. "We have to end welfare as a way of life,? teilte Bill Clinton dem Kongress 1996 mit. Und er meint damit nicht bloß die legendären "welfare mothers" aus dem Wisconsin-Works-Projekt. Er meinte damit ein fundamentales Prinzip des Wohlfahrtsstaates, nämlich die Vorleistungslosigkeit sozialer Hilfe. Nunmehr hieß es: Leistung gegen Gegenleistung. Dieser Paradigmenwechsel konnte nicht spurlos am Auftrag der Sozialen Arbeit vorübergehen. Während die monetaristisch inspirierten Neokonservativen wie Ronald Reagan oder Maggie Thatcher noch einer ideologisch-restaurativen Entstaatlichung anhingen, waren die Soziotechniker des Dritten Weges schon einen Schritt weiter. (...)"