Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "In unsicheren Zeiten steigt der Diagnose- und Prognosebedarf, und es gibt natürlich auch Wissenschaftler, die diesen Markt mit gängiger „Ware“ bedienen. Die Bereitschaft von Sozialwissenschaftlern, sich ernsthaft an gesellschaftliche Zeitdiagnosen und -prognosen zu wagen, ist dadurch nicht größer geworden. Der Grat zwischen nüchterner wissenschaftlicher Analyse
und gewagter Spekulation erscheint noch schmaler als in früheren Zeiten. Damit sind die Fragen, die im Zentrum dieses Essays stehen, bereits benannt: Was charakterisiert die gegenwärtige Gesellschaft als „Arbeitsgesellschaft“? Wie verändert sich diese Arbeitsgesellschaft? Welche historischen Entwicklungstendenzen lassen sich bei aller Zurückhaltung heute erkennen? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen von Zeitdiagnosen und Zukunftsprognosen? Das Ganze ist ein weites Feld, das zu seiner Bearbeitung natürlich einer Einschränkung und Zuspitzung bedarf. Sie liegen in meiner Perspektive als Arbeits- und Industriesoziologe, mit eigenen Untersuchungsfeldern, und sie liegen in dem gesellschaftstheoretisch angeleiteten Blick auf die Gesellschaft als eine kapitalistische. (...)"