Überblick
Im Rahmen des Projekts «Förderung von Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung im Unterricht (FoSS)» wurden 97 Lehrerinnen und Lehrer mit kooperativen Lernstrategien vertraut gemacht, die sie zur Stärkung sozialer Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern und des Klassenklimas im Unterricht einsetzen sollten. Über den Interventionszeitraum von einem Schuljahr zeigten sich bei einem globalen Vergleich von 421 Schülerinnen und Schülern aus Interventionsklassen mit 353 Schülerinnen und Schülern aus Kontrollklassen zunächst keine unterschiedlichen Posttestwerte der Kriterien soziale Selbstwirksamkeitserwartung, Fähigkeit zur Perspektivenübernahme und erlebte Hilfsbereitschaft in der Klasse. Innerhalb der Interventionsgruppen konnten aber unterschiedliche Effekte in Abhängigkeit vom Implementationsausmaß festgestellt werden. So sind in Schulen, deren Lehrkräfte über eine deutlich zunehmende Nutzung kooperativer Strategien berichteten, die sozialen Kompetenzen und die erlebte Hilfsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler zum zweiten Messzeitpunkt günstiger ausgeprägt als in Schulen, in denen kaum oder keine Zunahme kooperativer Lernsettings zu konstatieren war. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass zur Beurteilung der Wirksamkeit von Unterrichtsmaßnahmen Informationen zur Implementation im Sinne einer Prozessevaluation unbedingt erhoben und berücksichtigt werden sollten.