Überblick
Anlässlich des 10. DIE-Forums "Exklusion - Inklusion. Potenziale der Weiterbildung für gesellschaftliche Teilhabe" (Oktober 2007) führt Martin Kronauer mit seinem Vortrag in das vieldeutige und kontrovers diskutierte Begriffspaar Inklusion und Exklusion ein. Um sich den mit diesen Begriffen verbundenen Ungleichheiten zu nähern, betrachtet er zunächst die Entwicklung von gesellschaftlicher Zugehörigkeit und Teilhabe seit den 1950er Jahren. Entscheidend sind nach seinem Verständnis der Bürgerstatus, die Interdependenzen der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und die Reziprozitätsverhältnisse sozialer Verwandtschaftsbeziehungen und Bekanntschaften. Kronauer verweist darauf, dass Exklusion heute als Ausgrenzung in der Gesellschaft verstanden werden muss. Für den Verlust gesellschaftlicher Teilhabe ist nicht mehr der Ausschluss aus Institutionen, sondern deren Ausgestaltung entscheidend. Es kommt es zu einer paradoxen Gleichzeitigkeit von "Drinnen" und "Draußen", die gerade auch für das Bildungssystem charakteristisch ist.