Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Untersuchungen zu den gegenwärtigen Rahmenbedingungen von Kindern und Jugendlichen verweisen auf Prozesse von »Enttraditionalisierung « und »Entritualisierung« (Beck), was zu einem Aufweichen herkömmlicher familiärer, sozialer und weltanschaulicher bzw. religiöser Strukturen und Orientierungen führt. Schlagwortartig beschrieben werden die aktuellen Lebensbedingungen als individualisierend, globalisiert und der Bezug bzw. Rückzug auf den sozialen Nahraum (Glokalisierung) (vgl. Ferchoff 2002, S. 155). Kinder (und Jugendliche) sind tendenziell zunehmend auf sich allein gestellt, werden frühzeitig(er) für ihre Biografie verantwortlich. Einerseits steht ihnen »die Welt offen«, andererseits sind sie konfrontiert mit strukturellen Benachteiligungen und Problemlagen. Nicht selten sind sie mit dieser frühen »Verantwortung« überfordert. Halt wird gesucht im nahen (Wohn-)Umfeld. Die Erweiterung ihres Handlungsraumes erfolgt für junge Menschen nicht mehr in einer kontinuierlichen Erweiterung - idealtypisch ausgehend von der Wohnung als Heimstatt. Auf Grund der gesellschaftlichen Veränderungen bezieht sich Raumaneignung heute auf »Rauminseln« (Deinet) außerhalb der eigenen Wohnung wie das Zimmer eines Freundes im Stadtteil, das Angebot der Jugendarbeit , die Schule, der Treffpunkt neben dem Vereinsgelände oder virtuelle Räume. (...)"