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Wirtschaft und Moral: Facetten eines unvermeidlichen Themas

Überblick

Aus dem einleitenden Teil: "Braucht wirtschaftliches Handeln moralische Grundlagen? Gelten für wirtschaftliches Handeln moralische Grenzen? Nicht - folgt man dem Gründungsdokument der modernen Wirtschaftstheorie - wenn Moral bedeuten soll, zugunsten anderer auf eigene Interessen zu verzichten: It is not from the benevolence of the butcher, the brewer, or the baker, that we expect our dinner, but from their regard to their own interest. We address ourselves, not to their humanity but to their selflove, and never talk to them of our own necessities but of their advantages. (Smith 1993 / 1776: 22) In der Ökonomie, so kann man das verstehen, und so jedenfalls versteht es der neoliberale Mainstream von heute, hat Sentimentalität keinen Platz; beim Geld, sagt der Volksmund, beziehungsweise beim Grenznutzenausgleich, sagt die Wirtschaftstheorie, hört die Freundschaft auf. Zaghafte Gemüter mögen einwenden, dass derselbe Smith, bevor er sich mit den Ursachen des Reichtums der Nationen befasste, eine Theory of Moral Sentiments (1759) geschrieben habe. Aber im Vergleich zum späteren ist das frühere Buch fast vergessen, und wie sich die beiden überhaupt zueinander verhalten, hat keiner der wenigen, die sich die Frage gestellt haben, überzeugend darlegen können. Vielleicht war es bei Smith mit den moralischen Gefühlen auch tatsächlich nicht sehr weit her. (...)"

Informationen

Titel:
Wirtschaft und Moral: Facetten eines unvermeidlichen Themas
Autor_in:
Streeck, Wolfgang
Herausgeber_in:
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Gruppe/n:
Sonstiges
Ort:
Köln
Verlag:
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Erscheinungsjahr:
2007
Anmerkungen:
In: Wolfgang Streeck und Jens Beckert (Hg.), Moralische Voraussetzungen und Grenzen wirtschaftlichen Handelns. Forschungsbericht aus dem MPIfG 3, 2007, 8-18

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