Überblick
Die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit sind wechselseitig und werden schon lange Zeit in der Gesundheitsforschung analysiert. Arbeitslose weisen im Vergleich zu Beschäftigten einen schlechteren Gesundheitszustand auf. Die Gesundheitsunterschiede sind vor allem im Bereich der psychischen Gesundheit sehr groß. Das belegen sowohl internationale Meta-Analysen als auch Auswertungen von Surveys und Krankenkassendaten in Deutschland. Gesundheitsberichte von einzelnen Krankenkassen bestätigen eine deutlich höhere Morbiditätslast von Arbeitslosen durch psychische und Verhaltensstörungen sowohl bei Arbeitsunfähigkeitsgeschehen und Krankengeldbezug als auch bei den Krankenhausbehandlungen sowie Arzneimittelverordnungen. Zudem werden Arbeitslose von den herkömmlichen Kursangeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung kaum erreicht. Gesundheitliche Einschränkungen stellen am Arbeitsmarkt ein relevantes Vermittlungshemmnis bei der Wiedereingliederung dar. Es zeichnet sich für Arbeitslose ein Kreislauf ab, der sowohl von Selektionseffekten an den beruflichen Übergängen als auch von kausaler Wirkung durch Arbeitslosigkeit charakterisiert ist.