Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Dass sich der Integrationsbeirat eines Bundeslandes mit Kriminalität beschäftigt, ist nicht selbstverständlich. Der überproportionale Anteil von Migranten an angezeigten, verurteilten und inhaftierten Straftätern und die öffentliche Reaktion darauf scheinen der Integrationspolitik das Thema inzwischen jedoch aufzuzwingen. Denn Kriminalitätsfakten scheinen in den Augen vieler die Integration prinzipiell infrage zu stellen und fordern die Integrationspolitik zu einer Rechtfertigung heraus. Dieser Rechtfertigungsdruck eröffnet wiederum Möglichkeiten, Integrationspolitik in unterschiedlicher Weise neu zu legitimieren und zu definieren. Hier stehen zwei Möglichkeiten offen: 1/ Man konstruiert ein weiteres gewichtiges Argument für breite gesellschaftliche Integrationsbemühungen, nämlich die Sicherheitskonsequenzen eines Scheiterns von Integration bzw. die Sicherheitsrelevanz von kräftigen Investitionen in Integration. Man begründet Integration auch mit Kriminalprävention. Der Integrationsbeirat versteht sich als der beste Kriminalpräventionsbeirat (frei nach dem schon 110 Jahre alten Motto "Sozialpolitik ist die beste Kriminalpolitik" von Franz von Liszt). 2/ Man sieht die Funktion der Integrationspolitik als Risikomanagement, bei dem es darauf ankommt, nach guten und schlechten Integrationsaussichten zu unterscheiden und von vornherein Migration zu steuern und Integrationsangebote zu differenzieren. (...9"