Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Die Globalisierung - hier definiert als zunehmende Integration von Volkswirtschaften bezüglich des Handels von Gütern und Dienstleistungen - fördert in Industrieländern die Spezialisierung hin zu Tätigkeiten mit einem hohen Anteil an Hochqualifizierten. Branchen mit einem hohen Anteil an Niedrigqualifizierten schrumpfen hingegen, da deren Tätigkeiten in Schwellenländern günstiger ausgeführt werden können. Dieser Strukturwandel kann zu einem Anpassungsdruck für Niedrigqualifizierte führen. Die Arbeitsmarktsituation der Niedrigqualifizierten in der Schweiz hat sich in der Tat deutlich verschlechtert. Der folgende Beitrag untersucht die Frage, welche Rolle die Globalisierung hierbei gespielt haben könnte. Der Umstand, dass Niedrigqualifizierte im Vergleich zu Hochqualifizierten in Industrieländern zunehmend unter Druck kommen, ist kein unbekanntes Phänomen. Das sogenannte Stolper-Samuelson-Theorem aus der internationalen Handelstheorie impliziert nämlich, dass die Globalisierung in Ländern mit relativ guter Humankapitalausstattung zu einem Anstieg der Lohndisparität nach Qualifikation -d.h. dem Lohnverhältnis von Höher- zu Niedrigqualifizierten - führen kann. Nachdem in den USA diese Lohndisparität in den 1980er-Jahren stark angestiegen war, folgte eine Vielzahl von Studien, welche die Kopplung zwischen US-Lohndisparität nach Qualifikation und Globalisierung untersuchte. (...)"