Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Der Arbeitsmarkt hat sich während der letzten beiden Jahrzehnte grundlegend gewandelt. Wirtschaftswachstum und Beschäftigung haben sich entkoppelt, die strukturellen Faktoren des Arbeitsmarkts haben gegenüber den konjunkturellen an Dominanz gewonnen. Die Beschäftigung folgt dem Konjunkturzyklus nur mehr mit zeitlicher Verzögerung. Die Arbeitslosenquote reagiert zwar immer noch schneller, doch die steigende Fluktuation zwischen Arbeitslosigkeit und Erwerb wirft neue Probleme auf. Das aufzuzeigen konzentriert sich der Beitrag auf die strukturellen Faktoren. Sie bestehen aus persönlichen Charakteristiken, wie der Ausstattung der Arbeitskräfte mit Humankapital und sozialem Kapital, und aus marktbestimmten Faktoren, wie dem zunehmenden Wettbewerb und der Tertiärisierung, d.h. dem Abbau von Arbeitsplätzen in Industrie und Gewerbe zugunsten des Dienstleistungssektors. Ein weiterer Faktor, zu Unrecht weniger beachtet, ist das geschlechtsspezifische Wachstum der Sektoren. Während die Männer während der letzten beiden Dekaden stärker in den Privatsektor drängten und dabei zunehmend von Arbeitslosigkeit betroffen wurden, nahm der öffentliche Sektor vergleichsweise mehr Frauen auf. Dagegen wichen die im Privatsektor tätigen Frauen - auch im internationalen Vergleich - verbreitet in Teilzeit und andere Beschäftigungsformen aus. (...)"