Überblick
Nach einer Einführung in die Grundlagen der Szientometrie (ihre basics) wird auf dem Hintergrund
historiographischer Reflexionen versucht, den oftmals umstrittenen Stellenwert szientometrischer Methoden in der Wissenschaftsevaluation zu klären. Die basics der Szientometrie beziehen sich neben einer Begriffsbestimmung auf ihre Datengrundlagen, die verwendeten Publikations- und Rezeptionsindikatoren, deren Datenqualität (Objektivität, Reliabilität und Validität) sowie ihre Einsatz- und Anwendungsgebiete in der Wissenschaftsforschung und Wissenschaftsevaluation. Fachhistoriographische Reflexionen betreffen die Wurzeln der Szientometrie bei James McKean Cattell (1903), einem der Begründer der Psychometrie, und ihrem Analogon in der Geschichte der psychologischen Kreativitätsforschung. Lösungsansätze werden unter Bezug auf (1) ein Stufenmodell der wissenschaftlichen Leistung, das Szientometrie und Peer Evaluation systematisch integriert, (2) ein integratives Filtermodell der Deskription und Evaluation von Wissenschaft und Wissenschaftlern, (3) die Entwicklung und Validierung von Evaluationskriterien über Expertenbefragungen in eigener Sache (Expertenkonsens) sowie (4) die Verankerung der szientometrischen Methoden in der allgemeinen Wissenschaftsforschung vorgestellt und diskutiert. Auf statistische Besonderheiten szientometrischer Indikatoren (Ausreißeranalysen, Pareto-Verteilung der Indikatoren) wird eingegangen.