Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "(...) Das Forschungsprojekt geht von einer anhaltenden strukturierenden Wirkung sozialer Klassen aus und beschäftigt sich am Beispiel junger IndustriearbeiterInnen mit der Frage, wie sich soziale Herkunft in ihrer Lebensgestaltung manifestiert. Grundlage der Studie bilden zwanzig problemzentrierte Interviews mit ArbeiterInnen im Alter von 20 bis 34 Jahren, die mittels rekonstruktiver, hermeneutischer Verfahren ausgewertet wurden. Mit Rückgriff auf den theoretischen Werkzeugkasten von Pierre Bourdieu wird gezeigt, wie sich der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt im Wechselspiel von sozialen Bedingungen und habituellen Dispositionen entfaltet. Darauf aufbauend wird untersucht, wie sich die Auseinandersetzung mit den konkreten Arbeitsbedingungen vor dem Hintergrund klassenspezifischer Prägungen gestaltet und damit auch zu einer Verfestigung der Klassenpositionen beiträgt. Die Arbeit legt Wirkungsmechanismen sozialer Klasse auf individueller Ebene frei und macht dadurch interindividuelle Variationen des Phänomens ebenso deutlich wie übergreifende Strukturen sozialer Reproduktion. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zum besseren Verständnis der Mechanismen der Aufrechterhaltung und (Wieder-)Herstellung sozialer Ordnung, macht aber auch einen konzeptionellen Vorschlag, wie soziale Klasse wieder für eine arbeitssoziologische Analyse fruchtbar gemacht werden kann. (...)"