Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Die Auswirkungen der von Covid-19 ausgelösten Wirtschaftskrise auf die
Arbeitslosigkeit könnten kaum unterschiedlicher sein als in den USA und Europa. Das gilt auch für die
politischen Reaktionen: Während die EU-27 die Arbeitslosigkeit bisher weitgehend durch massiven Einsatz von
Kurzarbeit in Schach halten konnte, herrscht in den USA eine Massenarbeitslosigkeit, die an die
Große Weltwirtschaftskrise 1929/30 erinnert. Statt mit Kurzarbeit reagierten die USA u.a. mit massiven
Sozialtransfers für bestimmte Gruppen von Arbeitslosen, die manche Einkommen kurzfristig sogar
besserstellen als bei Beschäftigung. Umgekehrt werden die sozialpolitischen Probleme und die
wirtschaftspolitischen Grenzen der Kurzarbeit in der EU deutlicher sichtbar. Es ist also noch nicht ausgemacht,
welches dieser beiden Wirtschafts- und Sozialsysteme langfristig den durch die Krise beschleunigten
Strukturwandel besser bewältigen wird. Dieser Essay argumentiert, dass der europäische Ansatz eine
humanere und effektivere Lösung der Krisenbewältigung verspricht, aber nur, wenn die Mitgliedstaaten und
die Europäische Union einen den Strukturwandel unterstützenden Weg aus der Kurzarbeit finden und von
einigen Stärken des US-Systems lernen. (...)"