Überblick
Kompetenz - mit den bekannten Unterbegriffen personale, soziale, methodische
und fachliche Kompetenz -, gelegentlich ergänzt durch (Selbst-)Lernkompetenz -
scheint den umstrittenen und unpräzisen Bildungsbegriff zu ersetzen. Oder doch
nicht? Immerhin wird "Bildung" in dem Wörterbuch an 75 Stellen erörtert. Enthält
der Begriff "soziale Kompetenz" andere, instrumentellere Konnotationen und Denotationen
als der Begriff "soziale Bildung", der eher an Solidarität und Verständigungsbereitschaft
erinnert?
In unserer "scientific community" scheint auf den ersten Blick die Forderung nach
lebenslanger Kompetenzentwicklung unstrittig zu sein. Doch bei näherer Betrachtung
der Beiträge werden unterschiedliche Standpunkte, Perspektiven und Akzente
sichtbar. Fast alle Autoren und Autorinnen machen deutlich, dass es sich
keineswegs um eine rein akademische Debatte, um einen "Streit um Worte" handelt,
sondern um einen bildungspolitisch und didaktisch höchst folgenreichen Diskurs.
Dabei geht es nicht um endgültige Klärungen und Antworten, sondern um
eine geschärfte Wahrnehmung der Perspektivenvielfalt und Vielschichtigkeit der
Erwachsenenbildung.