Überblick
Aus der Einleitung zu diesem Vortrag: "Die sich weltweit verschärfenden Finanzierungsprobleme des Sozialstaates, die nachlassende staatliche Steuerungsfähigkeit sowie unübersehbare Symptome einer Effizienz- und Akzeptanzkrise staatlicher Institutionen haben im öffentlichen Sektor die Weichen für einen Paradigmenwechsel der Steuerungsphilosophie gestellt. Der Bildungsbereich ist davon nicht ausgenommen. Auch er sieht sich einem wachsenden Modernisierungsdruck ausgesetzt, der sich insb. in der Forderung nach mehr value for money durch eine effizientere Leistungserstellung artikuliert. Zahlreiche Länder haben darauf mit weitreichenden Änderungen des Steuerungsregimes reagiert. Insb. in einigen angelsächsischen Staaten war dabei die Überzeugung leitend, dass der Marktlogik folgende Reformen den Schlüssel für die Bewältigung der diagnostizierten Qualitäts- und Effizienzprobleme im Bildungsbereich darstellen. Zu den daran orientierten bildungspolitischen Leitbildern zählen die Stärkung der Nachfragemacht durch Ausweitung des Einflusses der Eltern im Schulwesen (parent empowerment) und Erweiterung der Schulwahlmöglichkeiten (school choice), die Erhöhung der Angebotsvielfalt/-flexibilität durch Dezentralisierung, Deregulierung und Stärkung der Autonomie der Einzelschule und die schülergesteuerte Mittelzuweisung. Damit sind die wesentlichen Voraussetzungen für die Entstehung eines Quasi-Marktes (Glennerster 1991) gegeben, (...)"