Überblick
Die Vorstellung 'gefährlicher Fremder' scheint nicht nur auch, sondern vor allem die Geschichte des 20. Jahrhunderts mitzubestimmen. Dabei reicht die Frage nach der individuellen Dynamik nicht aus, das Problem adäquat zu erfassen, kann andererseits aber die Beschreibung der sozialen Dynamik nicht den emotionalen Überschuß erklären, der in das Verhältnis zu den Fremden eingeht. Psychische und soziale Realität produzieren das Bild des 'gefährlichen Fremden' dabei auf der Grundlage einer historisch übermittelten, latenten oder manifesten Konstruktion: des 'konzeptuellen Juden'. Auf der Grundlage dieser drei Ebenen lassen sich Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus unterscheiden und es wird erkennbar, daß nicht jeder Ausschluß von Fremden 'rassistisch' ist.