Überblick
Aus der Einleitung: "Zwei Entwicklungen in den 90er Jahren weisen eine eigentümliche Korrespondenz auf: Auf der einen Seite erfuhren Ingenieure und Naturwissenschaftler erhebliche Arbeitsmarktprobleme, die Zahl der Arbeitslosen nahm unter den Absolventen dieser Fachgebiete deutlich zu. Auf der anderen Seite sank die Zahl der Studienanfänger in Studiengängen der Ingenieur- und der Naturwissenschaften stark ab, in Fächern wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik oder Chemie zum Teil auf die Hälfte früherer Größenordnungen. Dieser Rückgang der Studienanfänger löste Debatten um den Nachwuchsmangel in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Bereichen aus, denn sie gelten als eine zentrale Größe für die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands im globalen Wettbewerb. Der Arbeitsmarkt für Hochqualifizierte kann unter verschiedenen Gesichtspunkten aufgearbeitet werden. In diesem Beitrag stehen die Sichtweisen von Studienanfängern auf den Arbeitsmarkt und ihre Reaktionen auf schlechtere Arbeitsmarktperspektiven im Vordergrund. Führen Einbrüche des Arbeitsmarkes zu Verunsicherungen im Studium und inwieweit wird erkennbar, daß sie zur Abwendung von den betroffenen Studienfächern in den Natur- und Ingenieurwissenschaften und damit zum "Nachwuchsmangel" beitragen? Es wird vor allem auf die "subjektive" Sicht der Studierenden eingegangen und wie sie beabsichtigen, auf eine problematische Beschäftigungslage zu reagieren. (...)