Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "(...) In dieser besonderen Betonung der Bedeutung von Beobachtung könnte auch ein Schlüssel zum Verständnis einer Disziplin Sozialer Arbeit liegen, deren Identität womöglich gerade nur in der Differenz, im Sinne einer formengeleiteten Beobachtungsweise, zu finden ist. Um sich als solche, als Sozialarbeitswissenschaft, etablieren zu können müsste Soziale Arbeit also keinen neuen Gegenstand sondern vielmehr eine eigene Beobachterperspektive, eine spezifische Art und Weise Beobachtungen vorzunehmen, vorweisen können, welche sich nicht zuletzt durch die blinden Flecken anderer Beobachter legitimiert. Es stellt sich somit die Frage nach einer Art spezifischer »Leitdifferenz« (vgl. Luhmann 1984: 19) welche die Informationsverarbeitungsmöglichkeiten der Sozialen Arbeit steuert, mit der sie das sehen kann was möglicherweise aus der Perspektive einer anderen Disziplinen heraus betrachtet unsichtbar bleibt. Nach Galuske kann man (vgl. Galuske 2002: 26) Soziale Arbeit aus zwei Perspektiven betrachten, wobei zwischen der Perspektive der Profession von derjenigen der Disziplin zu unterscheiden. Die Profession bezieht sich auf die Perspektive des beruflichen Handelns von professionell beruflich in konkreten Arbeitsfeldern bzw. Institutionen handelnden Personen, die Disziplin auf einen Blickwinkel, welchen "man als institutionalisierte (Selbst-)Beobachtung bezeichnen könnte und ... darauf abzielt, Wissen über die Soziale Arbeit zu produzieren" (ibidem). (...)"