Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Mit dem Vertrauen in der deutschen Gesellschaft ist es schlecht bestellt. Ob in die Lebensbedingungen in Deutschland, in Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik, in die aktuelle wirtschaftliche und politische Grundordnung, das Bildungs-, das Gesundheits-, das Rentensystem oder die Sozialhilfe - die Menschen haben kein Vertrauen. Deutschland befindet sich in einer Vertrauenskrise. Dass die Finanzkrise viel Vertrauen zerstört hat, machen zahlreiche Umfragen der letzten Monate deutlich. Doch die Ursachen dieses Phänomens liegen tiefer - und vor allem weit vor der gegenwärtigen Finanzkrise, wie die vorliegende Studie zeigt: Die große Vertrauenserosion fand laut Studienteilnehmern bereits in den 80er und 90er Jahren statt und wurde durch die aktuelle Krise noch einmal verstärkt. Die Studie wurde im Auftrag der Task Force "Perspektive 2020 - Deutschland nach der Krise" der Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Die Task Force beschäftigt sich seit Herbst 2008 mit den mittel- und langfristigen Folgen der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise und hat das Thema "Vertrauen" als einen inhaltlichen Arbeitsschwerpunkt auf ihre Agenda gesetzt. Ziel der Studie war es, in Ergänzung zu den zahlreichen quantitativen Umfragen verschiedener Institute in den letzten Monaten genauer zu verstehen, woran die Menschen ihr Vertrauen knüpfen, welche Erwartungshaltungen sie haben und welche Themen bei ihnen große Resonanz finden. (...)"