Überblick
Die Finanzkrise hat einen Einbruch der Realwirtschaft nach sich gezogen, tiefer als jeder Produktionsrückgang seit 50 Jahren, wenn auch nicht vergleichbar mit der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Die Ursachen der Krise liegen nicht nur im Finanzsektor, sondern auch in makroökonomischen Ungleichgewichten, Regulierungs- und Koordinationsversagen. Vergangene Erfahrungen zeigen, dass die Krise für Aktienmarkt, Produktion und Beschäftigung unterschiedlich lange anhalten wird und dass die Erholung schrittweise und langsam sein wird. Im vorliegenden Vortrag werden die wirtschaftspolitischen Lösungsansätze systematisiert, und es wird analysiert, wie man die Krise als Chance nutzen kann. Es wird die Hypothese gewagt, dass einige Elemente des europäischen Modells (Längerfristigkeit, Stakeholdermodell) Vorbildwirkung für die Welt nach der Krise bieten könnten, eventuell eingebunden in eine aktive, kooperative Politik der USA.