Überblick
Angesichts des Fachkräftemangels im Bereich von Informations- und Kommunikationstechnologien
(IKT) werden unterschiedliche Lösungsstrategien diskutiert. Die mögliche Mobilisierung bislang nicht ausgeschöpfter Personengruppen (Stille Reserven) lenkt den Fokus auf Frauen als potentielle Arbeitskräfte im IKT-Bereich. Auch aus Chancengleichheitsüberlegungen heraus wird die verstärkte Teilhabe von Frauen am IKT-Arbeitsmarkt forciert: Die (meist) attraktiven und gutbezahlten Jobs im IKT-Bereich werden als Möglichkeit zum Abbau sowohl der horizontalen als auch der vertikalen Arbeitsmarktsegregation gesehen. Während die vertikale Segregation in Form von Arbeitsplatzqualität, Arbeitsplatzbedingungen, Arbeitszeit, Einkommen etc. schwer zu konkretisieren ist, zeigt sich die horizontale Segregation deutlich durch den geringen Anteil von Frauen in »IKT-Jobs«. Daß Frauen weniger am »IKT-Kuchen« mitnaschen, ist das Ergebnis eines geschlechtsspezifischen Verhaltens bei der Ausbildungs- und Berufswahl: Nach wie vor besuchen (junge) Frauen seltener naturwissenschaftlich-technische Ausbildungen bzw. entscheiden sich für einen Beruf in diesem Feld. Von Zugangsbarrieren und Berührungsängsten ist da die Rede, die aus
geschlechtsspezifischer Sozialisation und Rollenstereotypen hervorgehen. Vor diesem Hintergrund hat das AMS Wien unter dem Titel »tele.soft 3« im Herbst 2000 ein IKT-Ausbildungsprogramm für Frauen gestartet; erste Evaluierungserfahrungen enthält der vorliegende AMS report.