Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Der Verlust des Arbeitsplatzes bringt vielfältige Veränderungen im Alltag von Menschen mit sich. Wer keiner Erwerbsarbeit nachgeht, verliert nicht nur finanzielle Stabilität, sondern wird auch Veränderungen auf psychischer Ebene und im sozialen Miteinander erleben. Insofern begreift die psychologische und soziologische Forschung den Verlust des Arbeitsplatzes als krisenhaftes Ereignis, das Folgen für das Individuum, aber auch für dessen soziales Netzwerk haben kann. Dazu gehört naturgemäß auch die Familie. Sie steht im Fokus der vorliegenden Arbeit, die sich damit auseinandersetzt, wie Arbeitslosigkeit und Familie zusammenspielen. Dafür werden zwei Perspektiven berücksichtigt: Es soll einerseits darum gehen, welche Auswirkungen der Wegfall der Erwerbsarbeit im familialen Kontext haben kann, und andererseits wird der Frage nachgegangen, inwieweit familiale Strukturen das Ereignis oder das Erleben von Arbeitslosigkeit mitstrukturieren können. Relevante Fragen sind etwa: Was bedeutet die eigene Arbeitslosigkeit für die Familie, für die Partnerschaft, für Kinder? Inwieweit können Familienangehörige zur Bewältigung negativer Folgen von Arbeitslosigkeit beitragen? Und hat der Verlust der Erwerbsarbeit die Kraft, familienrelevante biographische Entscheidungen mitzustrukturieren, so etwa die Familiengründung oder den Auszug aus dem Elternhaus? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit des Österreichischen Institutes für Familienforschung an der Universität Wien im Auftrag der Landesgeschäftsstelle des AMS Niederösterreich in einer strukturierten Zusammenschau relevanter empirischer Arbeiten. Sie wird ergänzt um deskriptive Auswertungen zu aktuellen Datenkörpern für Österreich (Mikrozensus, Arbeitskräfteerhebung, AMS-Daten, Generations and Gender Programme / GGP). (...)"