Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Bildungsausstieg nach der Pflichtschule ist eine individuelle und gesellschaftliche Problematik mit langfristigen Konsequenzen und hohen Folgekosten. In Politik und Öffentlichkeit wird der Migrationshintergrund von Jugendlichen als Hauptrisikofaktor für einen frühen Austritt aus der Schule stark thematisiert. Durch den auf individuelle Defizite fokussierten Blick bleiben gesellschaftliche Integrationskontexte, wie die Struktur des Bildungssystems oder des Arbeitsmarktzuganges, unbeachtet. Mittels logistischer Regressionen auf Datenbasis der Arbeitskräfteerhebungen 2004 bis 2011 wird untersucht, ob das Schulausstiegsrisiko 15- bis 19-Jähriger durch den Indikator »Migrationshintergrund« effektiv beschrieben werden kann oder ob durch diesen Blickwinkel andere – inhaltlich wie kausal besser interpretierbare – Indikatoren verdeckt werden. Danach werden die Auswirkungen des Verhältnisses zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung auf der Sekundarstufe II auf das Schulausstiegsrisiko von Jugendlichen mit Migrationshintergrund untersucht. Der vorliegende AMS report von Winfried Moser, Korinna Lindinger und Caterina Hannes basiert auf einem vom Europäischen Strukturfonds kofinanzierten Forschungsprojekt der Forschungsinstitute IKEB und abif zum Arbeitsmarkteinstieg Jugendlicher mit Migrationshintergrund in Oberösterreich sowie auf darauf aufbauenden quantitativen Analysen zum Thema »Early School Leaving« (ESL) durch das IKEB. (...)"