Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Erwerbsarbeit hat nach wie vor ihren wirtschaftlichen Stellenwert. Sie ist notwendige Voraussetzung für die personale und soziale Anerkennung, sie gewährleistet ein Einkommen, und sie garantiert durch ihre enge Anbindung an die Sozialpolitik soziale Sicherheit. Dennoch ist sie bereits heute kein bestimmender Faktor mehr für das Leben der Menschen, wenn man bedenkt, dass durch längere Bildungszeiten, verkürzte Arbeitszeiten und entsprechende Unterbrechungen aufgrund von Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit und Phasen der Nicht-Erwerbsarbeit ihre tatsächliche Bedeutung rückläufig ist - eine Entwicklung, die sich in der individuellen und gesellschaftlichen Wahrnehmung noch nicht gleichermaßen niedergeschlagen hat. Eine notwendige Abkehr von dieser Erwerbszentriertheit wird erst dann gelingen, wenn auf breiter Ebene deutlich wird, dass es eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen formeller und informeller Ökonomie gibt und sich die Erwerbsarbeit stärker den Bedürfnissen im informellen Bereich anzupassen hat. Eine solche Debatte ist gegenwärtig (noch) nicht erkennbar, muss aber in allen gesellschaftlichen Gruppen intensiv geführt werden. Nach wie vor zählt in dieser Gesellschaft allein die Erwerbsarbeit. Die Alternative für die Zukunft wird sein, dass sich Männer und Frauen sowohl in der formellen als auch in der informellen Ökonomie bewegen; (...)"