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Lohnbildung in modernen Arbeitsmärkten: Weder gerecht noch effizient

Überblick

Aus dem einleitenden Teil: "Von 2000 bis 2007 ist das Verhältnis von Vorstandsgehältern zu Mitarbeiterbezügen in den DAX30 Unternehmungen von 29 auf 52 gestiegen (SCHWALBACH, 2010, 128). Was der durchschnittliche Beschäftigte eines solchen Unternehmens im Laufe seines gesamten Erwerbslebens verdient, verdient ein durchschnittliches Vorstandsmitglied nunmehr in weniger als einem Jahr. Derartige Entwicklungen sind kein Einzelfall und werden oft von den einen als ungerecht empfunden, aber von anderen als wirtschaftlich sinnvoll (effizient) verteidigt (SCHÖMANNFINCK, 2009). Die Effizienzvermutung ist in der öffentlichen Diskussion weit verbreitet und leitet sich aus einer Theorie zur Lohnbildung von Adam SMITH (1776) ab. Moderne Arbeitsmärkte funktionieren jedoch grundsätzlich anders als Adam Smith sich dies vorgestellt hat. Die von Adam Smith entwickelten Grundsätze, wie eine ökonomisch effiziente und gerechte Entlohnung erfolgen sollte, bleiben auch heutzutage gültig; jedoch ist seine Annahme, daß sich diese Prinzipien durch freien Wettbewerb im Arbeitsmarkt realisieren ließen, nicht richtig. Moderne Arbeitsmärkte erzeugen eine weitaus stärkere Lohnungleichheit als es unter dem Aspekt der Effizienz notwendig wäre. Das ist weder ökonomisch sinnvoll noch moralisch akzeptabel. Diese Fehlentwicklungen sollten daher durch geeignete ordnungs- und steuerpolitische Maßnahmen zumindest teilweise korrigiert werden. (...)"

Informationen

Titel:
Lohnbildung in modernen Arbeitsmärkten: Weder gerecht noch effizient
Autor_in:
Schlicht, Ekkehart
Herausgeber_in:
Volkswirtschaftliche Fakultät - Ludwig-Maximilians-Universität München
Gruppe/n:
Sonstiges
Ort:
München
Verlag:
Volkswirtschaftliche Fakultät - Ludwig-Maximilians-Universität München
Erscheinungsjahr:
2010
Reihe:
Munich Discussion Paper No. 2010-19

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