Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Viele europäische Länder stehen vor der wichtigen Herausforderung,
geringqualifizierte beschäftigungslose Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das
Arbeitsmarktservice (AMS) Wien testete in den Jahren 2018 bis 2020 mittels eines kontrollierten
Zufallsexperiments ein neues Modell einer intensivierten Betreuung ("Fallmanagement"). Die Zielgruppe
waren arbeitslose Jugendliche mit geringer formaler Qualifikation und Mindestsicherungsbezug, viele davon
Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte. Wie die vorliegende Wirkungsanalyse zeigt, führte die Aufstockung des
Personals zu einer signifikanten Steigerung der Betreuungsintensität und zu einer Zunahme von
Vermittlungsvorschlägen, Maßnahmenzuweisungen und -teilnahmen, sowie von Sanktionen in Form von
Sperren des Leistungsbezugs. Zielgemäß wurden die betreuten Jugendlichen vermehrt in eine Lehre oder eine
sonstige Aus- und Weiterbildung anstatt rasch in "Hilfsjobs" vermittelt. Auf die Integration in Beschäftigung
hatte die intensivierte Betreuung in der kurzen Frist von einem Jahr (noch) keinen signifikanten Effekt. Die
langfristigen Wirkungen auf die Arbeitsmarktintegration werden maßgeblich davon abhängen, inwieweit die
verstärkten Investitionen in Aus- und Weiterbildung zu einer langfristigen Steigerung der
Beschäftigungschancen führen. (...)"