Überblick
Aus der Einleitung: "(...) Das Machtphänomen ist ausgesprochen wandlungsfähig. Sowohl positive als auch negative Bedeutungsgehalte gehören hinzu. Macht aktualisiert sich in jeglicher Form menschlichen Miteinanders. Sie nimmt keine Rücksicht auf moralische Setzungen wie gut oder böse. Sie kann in Zshg. bsplw. mit Unterstützung, Befreiung, Kompetenz, Unterweisung, Beratung, Ausbeutung, Anordnung, Bevormundung, Abhängigkeit und Begrenzung auftreten. In dieser erziehungswissenschaftlichen Arbeit geht es darum, das Phänomen Macht in den Erziehungszusammenhang einzubetten. Nicht alle Ausdrucksformen der Macht sind mit Erziehung zu vereinbaren. Deshalb ist eine Grenze zu ziehen zwischen den mit Erziehung verträglichen Machtpraktiken wie Hilfe und Unterstützung als Machtgebrauch und schädlichen Praktiken wie Unterdrückung und Verletzung als Machtmissbrauch. Nicht jede Machtausübung ist erzieherisch in dem Sinne, dass Erziehungsintentionen umgesetzt werden. Nur ein Teilbereich der Macht ist erzieherisch akzeptabel. Dieser Bereich ist derjenige der Erziehungsmacht, d.i. Machtausübung mit dem Ziel zu erziehen. Macht geht nicht in Erziehung auf und Erziehung nicht im Phänomen der Macht. Es existiert hingegen eine Schnittmenge, deren Elemente unter den Begriff der Erziehungsmacht gefasst werden. In dieser Arbeit geht es darum, die Bedeutung des Phänomens Macht für die Erziehung zu erschließen. Dabei wird der Gebrauch und der Missbrauch von Macht in der Erziehung betrachtet. (...)"