Überblick
Aus dem einleitenden Teil: "Das Thema dieses Hefts gehört zu den am heftigsten umstrittenen und am kontroversesten diskutierten unserer Zeit. Als Herausgeber haben wir mit den hier versammelten Beiträgen versucht, die Vielfalt der Standpunkte zum Ausdruck zu bringen: Neben den (Wachstums-)Experten und Expertinnen aus dem Feld der Ökonomie kommen auch Disziplinen wie Ökologie, Politologie, Soziologie und Interessenvertreter zu Wort. Die Komplexität und Grenzenlosigkeit des Themas sowie die unterschiedlichen Positionen der Beiträge machen einen einleitenden Problemaufriss erforderlich, in dem das Thema in einen größeren Zusammenhang gestellt und zugleich abgegrenzt wird; dem musste das traditionelle Editorial zum Opfer fallen. (...). Das Thema nachhaltiges Wachstum lässt sich aus mind. 5 Gründen außerordentlich schwer abgrenzen: Erstens gibt es keine klare und unumstrittene Definition von Nachhaltigkeit. Zweitens sind Diskussionen über (Wirtschafts-)Wachstum und Nachhaltigkeit extrem ideologiebehaftet - die unterschiedlichen Standpunkte spiegeln vielfach eher Werturteile als intersubjektiv überprüfbare Fakten. Während für diejenigen am einen Extrem des Spektrums der aus Kapitalismus und Geldwesen resultierende Wachstumszwang die entscheidende Ursache der Probleme ist, sehen jene am anderen Ende des Spektrums gerade in der innovativen Dynamik der Marktwirtschaft die einzige Chance für eine Lösung unserer Probleme. (...)"