Überblick
Aus dem einleitenden Teil: „(…) Bei einer nur geringfügig steigenden Erwerbsquote und einem zukünftig abnehmenden Arbeitskräftepotenzial ist es wichtig, das bestehende Potenzial für den Arbeitsmarkt besser zu nutzen. Hierfür kann man erwerbstätige Personen länger in Beschäftigung halten, das Beschäftigungsausmaß erhöhen oder Personen, die sich bisher nicht am Arbeitsmarkt beteiligt haben, besser in den Arbeitsmarkt integrieren (Bock-Schappelwein u. Egger, 2023). Damit rückt die Gruppe der erwerbsfernen Personen (Out of Labour Force (OLF)) stärker in den Fokus. Sie umfasst alle Personen im erwerbsfähigen Alter, die nicht Teil der Erwerbsbevölkerung sind, d. h. die weder beschäftigt noch arbeitslos sind. Dazu zählen sowohl strukturell nicht verfügbare Gruppen – etwa Personen in Ausbildung, im Präsenzdienst oder in Pension – als auch potenziell aktivierbare Gruppen wie mitversicherte Partner:innen, Personen mit Betreuungspflichten oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (Angel et al., 2023; Bock-Schappelwein et al., 2024). Diese grundsätzlich aktivierbare Gruppe stellt ein Potenzial für den Arbeitsmarkt dar und gewinnt vor allem in Anbetracht des langfristigen strukturellen Arbeitskräftemangels an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund verfolgt diese Studie das Ziel, die Personen der Gruppe Out of Labour Force (OLF) in Österreich detailliert zu erfassen und zu analysieren, aus welchen strukturellen oder individuellen Gründen sie sich nicht am Arbeitsmarkt beteiligen. Letztlich sollen mögliche Maßnahmen diskutiert werden, um Hindernisse einer Arbeitsmarktaktivierung überwinden zu können. (...)"